Mittwoch, 15. August 2007

Farbe

Schon die alten Griechen wussten, dass Küche streichen ganz schön anstrengend sein kann und für die alten Griechen war es sicher auch kein Wunder, dass die meisten Unfälle mit Haushaltsleitern und von ihnen herabstürzenden Hobby-Heimwerkern zu tun haben.
Außerdem wussten sie sicher auch, dass Alpinaweiß, Deutschlands meist gekaufte Innenfarbe mit höchster Deckkraft, auch keine Wunder vollbringt.
Immerhin, das Ziehen im rechten Schulterblatt hörte nach einem sehr lauten Knacksen mit anschließendem stechenden Schmerz komplett auf.
Allerdings hilft Hobby-Heimwerken nicht beim Erlangen neuer Erkenntnis...die Weite der weißen Wand ist eben nicht gleich die Weite eines von arktischem Fieber befallenen Protagonisten. Schade eigentlich.

Erkenntnis der Stunde wandelt sich somit zur fundamentalen Frage der Stunde: Wo ist das explodierende Stachelschwein und damit die Struktur?

Montag, 13. August 2007

Gerüche

Und weils so schön war, hier noch ein paar der besten Gerüche, die es gibt:

Der Geruch meiner Katze an der Stelle zwischen ihren beiden Ohren.
Sauerbraten mit Knödeln.
Teebaumöl.
Patchouli.
Geröstete Kaffeebohnen direkt nach dem Öffnen der luftdichten Verpackung.
Alte Bücher. Zeitungspapier.
Blühende Mimosen.
Benzin und Nagellack.
Wald nach Regen.
Salzige Meeresluft.
Frisches Heu und Stroh und frisch gemähte Wiesen.
Zigarren im Humidor.
Frisches Popcorn mit heißer Butter.
Der abgestandene Zigarillogeruch, gepaart mit Tusche und Papier im alten Büro meines Opas.

Geräusche

Hier einige der wundervollsten Geräusche der Welt:

Starker Regen auf Dachfensterscheibe.
Mineralwasser aus dünnem Flaschenhals in hohes schmales Glas eingießen.
Rascheln der Verpackung von Gut und Günstig Salzbrezeln.
Cembalo.
Gerillte Gummisolen auf frischem Schnee.
Klappern der Laptop Tastatur des Acer TravelMate 240
Die verzerrte Stimme von Steven Wilson im Song The start of something beautiful.
Katzenschnurren.
Der Moment, in dem ein Streichholz beginnt zu brennen.
Nudelpackung der Drei Glocken Hochzeitsnudeln.
Billigbleistift der Stärke 2B auf Umweltpapier der Firma Brunnen.
Aufeinanderklackern zweier flacher, glatter Kieselsteine.
Eine Oboe in der ersten Oktave.
Kleine Schere zerschneidet dicken Tonkarton.
Die Spitze eines Teelöffels kratzt vorsichtig die erste Schicht vom Obstgartenquark ab.
Rumschlumpfen unter frisch gestärkten weißen Leinenbettlaken.

To be continued

Mittwoch, 1. August 2007

Momente....

Da meine Bloggerfreunde oft über nette kleine Begebenheiten aus ihrem Alltag berichten, werde ich nun auch auf diesen Zug aufspringen:
Ich saß heute, nachdem ich mit einer Freundin süße Schafe beobachtet hatte, auf der Bank im Bushäuschen und las Death on the Nile, meinen ersten Agatha Christie Roman. Kurz zuvor hatte mir die Freundin, mit der ich Schafe beobachtet hatte, einen Vortrag gehalten, wie toll doch Agatha Christie Romane seien. Ich kann das bestätigen, immerhin brauche ich noch 2 Kapitel bis zum Ende und ich fand das Buch bisher grandios.
So saß ich da also lesend. Neben mir ein Mädel, das hektisch am Telefonieren war. Ihr Bus fuhr um die Ecke, sie beendete ihr Telefonat, schnappte ihre Tasche, lief zum Bus, stieg ein, drehte sich nochmals um und rief mir zu: "Übrigens mochte ich Tod auf dem Nil immer am liebsten, es ist ein geniales Buch!!!"

Dienstag, 24. Juli 2007

Die Jahre mit Harry

5 Minuten ist es her, seit ich das Buch zugeklappt, es ein letztes Mal "befuddled" betrachtet und es dann ins Regal zu seinen Brüdern gestellt habe. Meine Zeit mit Harry Potter ist nun so gut wie vorbei, 6 Jahre, die ich gerade Revue passieren lasse...

Etwa 2001, Sommerferien, es ist warm draußen und ich suche nach einer Lektüre, die mich nicht allzusehr anstrengt, während ich in der Sonne rumliege. Wie so oft frage ich meine Mutter nach einem Roman, da sie zu dieser Zeit pro Monat noch mindestens 3 Bücher kauft und ich sowieso gerade mitten in ihrer Wallander-Reihe stecke. Mit einem Grinsen drückt sie mir "dieses hochgehypte, sicherlich völlig überbewertete Kinderbuch" in die Hände, es ist grün und die Zeichnung von Harry finde ich weibisch. Ich will es nicht lesen. "Stell dich net an, probiers halt mal, das war runtergesetzt und ich dachte, wenn schon alle davon reden, könnte mans ja auch mal lesen", plappert meine Mutter und guckt mich mit diesem Blick an, der mir sagt, ich solle sozusagen ihre Lesevorhut in die Potterwildnis werden. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich einen Roman nach den ersten 30 Seiten in die Ecke geworfen habe, also gebe ich dem guten Harry eine Chance, setze mich auf die Terrasse und fange an.......

Zwei Monate später

Band 3 ist zu meinem Lieblingsband avanciert, ich bin dabei, den vierten Band zu lesen. Habe mir die ersten drei Bände, die alle meiner Mutter gehörten, selbst (und auf englisch) zugelegt.
Grinsend beobachte ich meinen Vater, der zwar kein begeisterter Leser von Büchern ist, aber seit einiger Zeit abends auf der Couch sitzend durch seine eigenen halbmondförmigen Brillengläser nicht etwa auf die Mattscheibe, sondern in "Harry Potter und der Stein der Weisen" starrt.

2004: Ein Buchladen in Mannheim, wo ich mittlerweile lebe. Gerade habe ich mir "Harry Potter and the Order of the Phoenix" gekauft, vergrabe mich in meinem Zimmer und verschlinge es in einem Rutsch.

2005: Wieder mal ist es Sommer. "Harry Potter and the Half Blood Prince" liegt frisch gekauft am Erscheinungstag auf meinem Bett. Trotz des schönen Wetters verbringe ich meine quasi letzten Tage in Mannheim zwischen Umzugskartons und halb abgebauten Möbeln mit Harry. Als ich Band 6 zuklappe, ist mein Gesicht nass vor Tränen. Wie paralysiert sitze ich auf meinem Bett und schaue nach draußen in den Sonnenschein und kann nicht fassen, was ich gerade erfahren musste. Das Ende des Buches ist schrecklich und so bleibt nur eins: Krisengespräche mit einem Nicht-Fan, der meine Gefühle nicht nachvollziehen kann, da er die Bücher nie gelesen hat.
Noch Monate später, als auch die letzten Potterianer in meinem Bekanntenkreis das Buch durchgelesen haben, sitzen wir fassungslos bei einem Bier und trösten uns wegen des Romanendes.

25. Juli 2007
Tja...was soll ich sagen. Soll ich sagen, dass ich nicht überrascht bin? Bin ich wirklich nicht. Obwohl, ich bin, wie der Journalist der SZ, auch eher überrascht, dass es nichts überraschendes gab. Vielleicht macht das meinen "Abschied", oder wie man es nennen mag, leichter. Bin ich froh, dass es vorbei ist? Keine Ahnung. Obwohl mir Band 7 ehrlich gesagt nicht sonderlich gefiel, weil er einfach ein wenig überladen war und irgendwie auch nicht so schön kohärent wie die anderen Bände, fühle ich mich innerlich etwas leer.
Nur etwas, aber immerhin....
Farewell, old pal!

Danke an J.K. Rowling für wunderbare Jahre, schmalzig-schönes Lesevergnügen, eine in ihren Grundfesten bessere Welt und vor allem für ein erfrischend definitives Ende!

Samstag, 21. Juli 2007

La dernière danse

Il fallait seulement qu'elle respire "Merci, d'avoir enchanté ma vie.."
(Kyo, Une dernière danse)

Da liegt er vor mir...der letzte Potter. Er will gelesen werden und wird es auch, vielleicht heute noch komplett. Ein bisschen schade ist es ja schon, über Jahre hinweg haben mich die Bücher begleitet, obwohl ich die Reihe anfangs erfolgreich blockierte und nun stellt sich sowas wie Schwermut ein. Ich bin keiner dieser hysterischen Harry-Fans und auch keiner dieser Fans, die vom ersten bis zum letzten Band jede Zeile auswendig können. Ich habe nicht mal annähernd konkrete Anhaltspunkte gesammelt um vorher zu rätseln, wer wohl sterben wird.
Trotzdem bin ich bis zum Zerreißen gespannt, beim letzten Roman musste ich weinen, wie so viele andere auch, mal sehen, zu welchen Gefühlsausbrüchen es mich diesmal hinreißen wird.
Ich berichte dann....

Montag, 9. Juli 2007

Liebe Frau X., lieber Herr Y.

Es wird höchste Zeit, dass ich mich mit einem Wort unfassbaren Dankes an Sie beide wende.
Wissen Sie, ich wollte nie Kinder haben, aber dank Ihres unermüdlichen Einsatzes bin ich nun doch am Überlegen, mir irgendwann ein eigenes Balg zuzulegen. Ein eigenes Kind, selbst eins mit ADHS, dürfte meinen Alltag nicht mehr "bereichern" als Sie es tun.
Ich glaube ja, Sie haben beide sofort gesehen, dass das Muttertier in mir unbedingt geweckt werden muss, als ich in Ihre Wohnung mit einzog. Wahrscheinlich tun Sie beide deswegen so rein gar nichts im Haushalt. Das ist nur zu meinem Besten, habe ich recht? Irgendwann, so glauben Sie, werde ich mich sicher kniefallend bei Ihnen bedanken, dass Sie mich so gut vorbereitet haben auf das, was kommt, wenn man sich erfolgreich fortgepflanzt hat.
Bei all Ihrem Feuereifer fürs Nichtstun und Ihrer unbändigen Liebe zum Detail in jeder dreckigen Facette dieses Unterfangens, muss ich mir trotzdem anmaßen, Kritik vorzutragen. Kritik ist vielleicht das falsche Wort, lassen Sie es mich so sagen: ich würde gerne einige Dinge nachfragen.
Mich würde interessieren, wie alt die Kinder sind, die Sie für mich spielen? Falls es Kinder zwischen 5 und 10 sind, so bitte ich Sie: lassen Sie mich doch gleich Ihre Wäsche waschen, so wird die Maschine wenigstens immer direkt nach dem Waschen ausgeschaltet und ausgeräumt. Ach, und dass Sie, Frau X. neulich 2 Handtücher und 8 Slips eine Stunde mit der Maschine wuschen, das sollte den Eindruck eines echten Kindergartenkindes sicher nur verstärken, richtig? Zumal Sie die Sachen einen Tag vorher schon einmal gewaschen hatten... Diente sicher alles der authentischen Show. Na, dann kann ich ja beruhigt schlafen...
Darf ich raten? Die Kinder, die Sie für mich spielen, sind ca 4-6 Jahre alt und haben noch keine Vorschule besucht. Wie ich darauf komme? Nun, Kinder ab 6 Jahren können langsam aber sicher lesen, wissen Sie? Und da Sie meine Zettel, mit denen ich Sie ab und zu versuche, an gewissen Haushaltsverpflichtungen zu erinnern, wirklich 1A ignorieren, gehe ich davon aus, dass die Kinder, die sie natürlich nur spielen nicht älter als 6 Jahre sein können.
Tjaja, was bin ich doch für ein schlaues Kerlchen, manchmal bin ich ja fast stolz auf mich. Dass ich so ein guter Mensch bin und eine noch bessere Mutter sein werde, das habe ich alleine Ihnen zu verdanken! Was wäre mein Leben ohne Sie?
Hochachtungsvoll,
die Putzwutz

Montag, 2. Juli 2007

Adé 2

Tja, ab heute dann nun auch adé Theaterstück.
Sechs mal haben wir den "Merchant of Venice" gespielt, uns 6x totgeschwitzt, 6x die Schminke aus unseren Gesichtern gekratzt, 6x auf der Bühne gerockt, gelitten, gelacht, gezweifelt, geputzt, gesoffen, gelästert....
Es war viel Arbeit und viel Stress, die Zeit, die uns zum Proben blieb, war kurz bemessen, bis zum fast letzten Augenblick fehlten noch Dinge, saßen Textstellen nicht richtig usw.
Aber: die durchweg positive Kritik, die wir erfahren haben für unsere, auch meiner Meinung nach mehr als gelungene Aufführung, lässt all den Aufwand und Schweiß schnell ins Hintertreffen geraten.
Es war meine erste Produktion, ich habe vorher nie theaternd auf der Bühne gestanden, aber ich habe gemerkt, dass es Spaß macht, dass es großen Spaß macht, dass es gut tut, wenn die Leute applaudieren, dass es schön ist, wenn die Liebsten im Publikum sitzen und aufmerksam zusehen. Meine Eltern, deren Englisch wenig bis nicht vorhanden ist, waren da und voller Lob für unsre Truppe.
Obwohl ich froh bin, dass es vorbei ist (6x sind genug), werde ich das viele Abhängen mit der Theatergruppe wohl schnell vermissen. Man fühlt sich nicht überall so schnell so heimisch.
Auf bald, ihr Lieben! Es war wunderbar!

Dienstag, 26. Juni 2007

Adé!

Machs gut, ungeliebter Nebenjob, denn heute habe ich dich aus meinem Leben verbannt!
Ich werde im Grunde nichts vermissen, bis auf zwei, drei kleine Details, die aber besser mein Geheimnis bleiben. :D
Immerhin, und das sagte ich eigentlich schon bei allen miesen Nebenjobs, habe ich wieder mal ein gutes Stück Lebenserfahrung gewonnen.
Einen schönen Abschied hatte ich trotzdem, mit einer angenehmen Schicht, frühem Feierabend, Trinkgeld und multikulturellen Putzkolonnengesängen. Danke dafür.

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