Mittwoch, 21. Februar 2007

Milieustudien, hoch leben alle Schubladen!!

Obwohl ich besser zur Uni gehen sollte um mein Hirn in der Bib noch um einiges teurer zu machen als es ohnehin schon ist, komme ich nicht umhin meiner Leserschaft hier einen kleinen Link
zu hinterlassen, über den ich heute morgen beim "Zeitung lesen" gestolpert bin. Gestolpert wäre vermutlich zu viel gesagt, nein, der Link sprang mich geradezu an. Geschrieben hat ihn ein Göttinger Professor für Politikwissenschaft, seine geistigen Ergüsse werden desöfteren bei Spiegel Online veröffentlicht, oft genug handelt es sich um für viele langweilige Parteipolitik, doch dieser nette Artikel beinhaltet eine anschauliche Milieustudie und aller hochgestochenen, quasi-akademischen Ausdrucksweise zum Trotz ist hier ein: What the hell.... durchaus angebracht, denn:
Die in der Studie beschriebene Milieusituation (also die im Westen der BRD) trifft so penibel genau auf mein Zuhause zu, als hätte jemand über Monate hinweg meine Eltern beobachtet. Außerdem musste ich mir eingestehen, dass auch ich mich absolut, wie in dem Artikel dargestellt, einem bestimmten Milieu (dem der Experimentalisten) zuordnen lasse, egal, wie sehr ich darum bemüht bin, möglichst unkonventionell zu sein und mich von allen Bridgets dieser Welt abzuheben (wobei Leute wie Bridget-einige von euch wissen, dass damit sehr sehr spießige junge Menschen gemeint sind- sicher nicht in das Experimentalistenmilieu gehören...)
Der langen Rede kurzer Sinn: Liebe LeserInnen, nehmt euch ein wenig Zeit zum Lesen des Artikels (einige von euch haben das sicher schon getan),geht in euch und schaut einfach mal, in welches dieser Milieus ihr gehört, und ich bin sicher, die meisten von euch Mittelklasse-Angehörigen werde ich in meiner wunderbar rebellischen Experimentalistengruppe wieder finden..
(Soviel zum Thema Kategorisierungen, lieber waszum)
waszum - 21. Feb, 22:40

Jedes Mal das Selbe

Auch hier, liebe Solskin, stelle ich fest, wie sehr mir Kategorisierungen stinken. Und ich stelle fest, warum dem so ist. Auf jeden Fall treffen viele Eigenschaften der so genannten Experimentalisten auf mich zu, mit Sicherheit. Das ändert nichts daran, dass ich mich so nicht betiteln lasse. Ich, du, jede und jeder andere ist so viel mehr als das, was dort steht. Es geht nicht darum, was innerhalb einer Kategorisierung auf einen zutrifft, sondern darum, was da alles fehlt. Ich bin nicht der "tolerante, neugierige, offene" Mountainbiker. Ich war nie der Mountainbiker. An sich mag ich Fahrradfahren nicht mal, es ist praktisch, schön und gut, aber ansonsten?

Selbst wenn das zuträfe, bin ich noch so viel mehr, das so unglaublich viel wichtiger für die Definition meiner Person ist als das, was der Göttinger Herr Professor meint, über meine "Gruppe" von Menschen zu wissen.

The_Skywalker - 21. Feb, 23:14

Blablabla, denkst du, das weiß sie nicht? Es geht nicht um Pauschalisierungen, erst Recht nicht um das Abstreiten von Individualität oder die Definition deiner Person. Es geht einfach um das Feststellen interessanter Gemeinsamkeiten in bestimmten sozialen Schichten. Wenn es solche Gemeinsamkeiten nicht gäbe, gäbe es auch diese Kategorien nicht. Und interessant sind sie, das kannst auch du ruhig zugeben.

Übrigens habe ich das Gefühl, mein Sozialisationsgefüge gehört so gar nicht zur bürgerlichen MItte. Und ich fühle mich auch nicht als Experimentalist. Aber was bin ich dann?

Solskin - 22. Feb, 10:25

Wie recht du hast

Da geb ich dem Herrn Skywalker in jeder Hinsicht recht.
Zu welcher Schicht du gehörst, kann ich leider auch nicht sagen, vielleicht sollten wir das beim Mittagessen heute mal durchdiskutieren. :D

Auf jeden Fall, Waszum, weiß ich natürlich, dass jeder von uns so viel mehr ist als das, was Soziologen über uns sagen. Ich gehe auch nicht mountainbiken, das steht lediglich als symbolisches Beispiel für Experimentalisten da. Aber das muss ich dir sicher nicht erklären. Ich finde, du regst dich zu schnell und zu undurchdacht über Kategorisierungen auf, es gibt noch einen interessanten Artikel auf Spiegel Online über Gesellschaft generell im Jahre 2067, da wird krass pauschalisiert, aber Tendenzen, in welcher Schicht man sich später wiederfinden könnte, lassen sich auch dort erkennen. Ich will damit sagen, dass man noch so sehr den Individualismus praktizieren kann und soll (!!!!), aber dass die Gesellschaft trotzdem immer noch ein Faktor ist, der uns beeinflusst und aus dem heraus die lieben Soziologen Rückschlüsse auf soziale Milieus ziehen können. Hurra!

Aktuelle Beiträge

Narfinator
NARF! ich dachte immer das kommt von Pinky&Brain,...
Nexe (Gast) - 1. Okt, 12:06
bist du wirklich
der ursprung dieser Ode? .. dann sag ich hier mal...
Treknor (Gast) - 7. Feb, 22:16
mel,mel,mel
sehr schön mel
Hässelon (Gast) - 12. Feb, 22:23
narf is mega hyper geiloooo...
also ich muss sagen das es nichts, und wirklich überhaupt...
narf mega fan und übermäßiger nutzer (Gast) - 13. Nov, 19:40
Adieu Blog!
So, Auszeit für diese Seite, zumindest für die nächsten...
Solskin - 30. Jul, 11:22

Musikliste



The Gathering
If Then Else


Imogen Heap
Speak for Yourself


Nils Petter Molvaer
Np3

Mein Lesestoff

Suche

 

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren