Völker dieser Welt....
...relaxt.
Das ist der Titel eines Romans des Schriftstellers Tom Robbins, den mir ein guter Freund seit Jahren immer wärmstens empfiehlt, wenn ich ihn mal um einen Buchtipp anbettle. Ich glaube ja mittlerweile, dass es der einzige Roman ist, den er gelesen hat in einer Kategorie, von der er glaubt, sie könne mir gefallen(nichts für ungut!).
Ich habe den Roman nicht gelesen, aber der Titel ging mir in den letzten Tagen oder Wochen beizeiten durch den Kopf. Immer dann nämlich, wenn ich gearbeitet habe oder einkaufen war oder irgendwo angestanden habe, kurzum, überall da, wo viele Menschen unterschiedlichster Art aufeinander treffen. Wer mich und meine Weltanschauung kennt, wird sich nur wenig wundern, wenn ich hier mal wieder betone, dass der Großteil der Menschheit in meinen Augen einfach, träge und denkfaul ist.
Wie sehr ich mich über genau das auch aufregen kann, will ich hier gar nicht breittreten.
Man stelle sich aber mal das alltägliche, trotzdem groteske Szenario auf der hiesigen Hauptpoststelle vor. Die Poststelle ist immer, also jeden Tag zu jeder Zeit (außer wenn sie geschlossen ist) völlig überfüllt. Ich weiß das, weil ich zu den verschiedensten Tageszeiten schon dort in Schlangen stand. Die Schalterangestellten regeln alle Dinge routiniert und sofern sie nicht in einem riesigen Pakethaufen nach einer kleinen Büchersendung kramen müssen, dauert es auch nie länger als 15 Minuten bis man an der Reihe ist, völlig egal, wie lange einem die Schlange vorkommen mag. Doch jedes Mal, wirklich jedes einzelne Mal, stehen in meiner Nähe Menschen in dieser Schlange, die sich permanent lauthals beschweren, dass sie nicht drankommen, dass sie es eilig haben, dass es ja nicht sein kann, dass man so lange warten muss, Servicewüste Deutschland und weiß der Geier was noch. Als ich heute Morgen einen Brief nach Australien verschicken wollte und deswegen in der SChlange warten musste, drängelte sich eine alte Dame zum Briefmarkenschalter vor, sie wolle nur Briefmarken haben. Der Postbeamte lächelte und sagte: Ja, ich habe aber außerdem noch normalen Schalterbetrieb, also stellen Sie sich bitte an, bis sie an der Reihe sind. Mittlerweile gab es aus der Schlange empörte Beschimpfungen und Gemurmel. Die alte Dame drehte sich enorm erbost um, murmelte etwas von: Das sehe ich nicht ein, glauben Sie denn, wir haben ewig Zeit? und stapfte davon. Dass in der Schlange selbst bis dahin noch kein blutiger Aufstand entstanden war, ist für mich ein Wunder. Ich kann angesichts solchen Verhaltens immer wieder nur noch den Kopf schütteln und mich für solche Menschen schämen, die nicht schaffen zu akzeptieren, dass das Leben kein Ponyhof ist und zu einer urbanen Umgebung einfach das Warten dazu gehört, die ihre Interessen über die der anderen stellen und die sich vor allem von ein paar lächerlichen Briefmarken einen Teil ihres Tages versauen lassen.
Solche Situationen findet man nicht nur auf der Post. Jedes Mal, wenn ich arbeite, treffe ich auf mindestens einen Kunden, der laut schreiend seine Bestellung aufgibt, obwohl er sieht, dass ich noch andere Kunden bediene und ihn bewusst nicht beachte. Ich treffe auf Menschen, die seit fünf Minuten an der Theke stehen und die, wenn ich dann ihre Bestellung entgegennehmen will, erst beginnen in die Auslagen zu blicken, obwohl hinter ihnen zehn andere Kunden genau wissen, was sie haben wollen. Und ich treffe auf die typischen Vordrängler, die hektisch ihre Bestellung aufgeben und mit den Worten: Mein Zug steht schon da, erwarten, dass ich doppelt so schnell arbeite für sie. Und ganz ehrlich: ist es mein Problem, wenn sie sich zeitlich nicht planen können?
Liebe Spinner dieser Welt, ich bemitleide euer armes Leben, in dem ihr überall gezwungen werdet euch anzustellen, zu warten, euch unterzuordnen, zu kooperieren. Ich hoffe, ihr benehmt euch innerhalb eurer Familien und innerhalb eures beruflichen Umfelds nicht so wie ihr euch Fremden gegenüber verhaltet und ich wünsche euch, dass eines Tages mal irgendwer Mitleid mit euch hat und euch überall einen roten Teppich ausrollt, wohin ihr auch geht, was auch immer ihr wollt....
Das ist der Titel eines Romans des Schriftstellers Tom Robbins, den mir ein guter Freund seit Jahren immer wärmstens empfiehlt, wenn ich ihn mal um einen Buchtipp anbettle. Ich glaube ja mittlerweile, dass es der einzige Roman ist, den er gelesen hat in einer Kategorie, von der er glaubt, sie könne mir gefallen(nichts für ungut!).
Ich habe den Roman nicht gelesen, aber der Titel ging mir in den letzten Tagen oder Wochen beizeiten durch den Kopf. Immer dann nämlich, wenn ich gearbeitet habe oder einkaufen war oder irgendwo angestanden habe, kurzum, überall da, wo viele Menschen unterschiedlichster Art aufeinander treffen. Wer mich und meine Weltanschauung kennt, wird sich nur wenig wundern, wenn ich hier mal wieder betone, dass der Großteil der Menschheit in meinen Augen einfach, träge und denkfaul ist.
Wie sehr ich mich über genau das auch aufregen kann, will ich hier gar nicht breittreten.
Man stelle sich aber mal das alltägliche, trotzdem groteske Szenario auf der hiesigen Hauptpoststelle vor. Die Poststelle ist immer, also jeden Tag zu jeder Zeit (außer wenn sie geschlossen ist) völlig überfüllt. Ich weiß das, weil ich zu den verschiedensten Tageszeiten schon dort in Schlangen stand. Die Schalterangestellten regeln alle Dinge routiniert und sofern sie nicht in einem riesigen Pakethaufen nach einer kleinen Büchersendung kramen müssen, dauert es auch nie länger als 15 Minuten bis man an der Reihe ist, völlig egal, wie lange einem die Schlange vorkommen mag. Doch jedes Mal, wirklich jedes einzelne Mal, stehen in meiner Nähe Menschen in dieser Schlange, die sich permanent lauthals beschweren, dass sie nicht drankommen, dass sie es eilig haben, dass es ja nicht sein kann, dass man so lange warten muss, Servicewüste Deutschland und weiß der Geier was noch. Als ich heute Morgen einen Brief nach Australien verschicken wollte und deswegen in der SChlange warten musste, drängelte sich eine alte Dame zum Briefmarkenschalter vor, sie wolle nur Briefmarken haben. Der Postbeamte lächelte und sagte: Ja, ich habe aber außerdem noch normalen Schalterbetrieb, also stellen Sie sich bitte an, bis sie an der Reihe sind. Mittlerweile gab es aus der Schlange empörte Beschimpfungen und Gemurmel. Die alte Dame drehte sich enorm erbost um, murmelte etwas von: Das sehe ich nicht ein, glauben Sie denn, wir haben ewig Zeit? und stapfte davon. Dass in der Schlange selbst bis dahin noch kein blutiger Aufstand entstanden war, ist für mich ein Wunder. Ich kann angesichts solchen Verhaltens immer wieder nur noch den Kopf schütteln und mich für solche Menschen schämen, die nicht schaffen zu akzeptieren, dass das Leben kein Ponyhof ist und zu einer urbanen Umgebung einfach das Warten dazu gehört, die ihre Interessen über die der anderen stellen und die sich vor allem von ein paar lächerlichen Briefmarken einen Teil ihres Tages versauen lassen.
Solche Situationen findet man nicht nur auf der Post. Jedes Mal, wenn ich arbeite, treffe ich auf mindestens einen Kunden, der laut schreiend seine Bestellung aufgibt, obwohl er sieht, dass ich noch andere Kunden bediene und ihn bewusst nicht beachte. Ich treffe auf Menschen, die seit fünf Minuten an der Theke stehen und die, wenn ich dann ihre Bestellung entgegennehmen will, erst beginnen in die Auslagen zu blicken, obwohl hinter ihnen zehn andere Kunden genau wissen, was sie haben wollen. Und ich treffe auf die typischen Vordrängler, die hektisch ihre Bestellung aufgeben und mit den Worten: Mein Zug steht schon da, erwarten, dass ich doppelt so schnell arbeite für sie. Und ganz ehrlich: ist es mein Problem, wenn sie sich zeitlich nicht planen können?
Liebe Spinner dieser Welt, ich bemitleide euer armes Leben, in dem ihr überall gezwungen werdet euch anzustellen, zu warten, euch unterzuordnen, zu kooperieren. Ich hoffe, ihr benehmt euch innerhalb eurer Familien und innerhalb eures beruflichen Umfelds nicht so wie ihr euch Fremden gegenüber verhaltet und ich wünsche euch, dass eines Tages mal irgendwer Mitleid mit euch hat und euch überall einen roten Teppich ausrollt, wohin ihr auch geht, was auch immer ihr wollt....
Solskin - 5. Feb, 19:15
Warten...
Wir tuns am Treffpunkt, in Fahrstühlen und in der U-Bahn,
wir tuns vor geschlossenen Schranken und vor Computern.
Wir tuns an Zapfsäulen in Apotheken und in Banken,
wir tuns im Stadtverkehr an Baustellen und an Ampeln.
Wir tuns vor Kaffeemaschinen vorm Ofen und vor Toastern,
wir tuns auf Parkbänken oder zuhause aufm Sofa.
Wir tuns in Discos an der Bar und an den Garderoben,
wir tuns im Fußballstadion und in Theaterloggen.
Wir tuns im Supermarkt auf dem Arbeitsamt oder am Hafenweck,
wir tuns in Eingangshallen, Hotellobbys und Straßeneck.
Wir tuns bei und daheim allein oder mit anderen Menschen,
wir tuns an Kinokassen, Bahnhöfen und Landesgrenzen.
Wir tuns ständig auch nachts beim Schafe zählen,
wir tuns an Ladentheken bei Autopannen in Straßengräben.
Wir tuns vor Konzerten hinter Boxen und Bühnen.
wir tuns am Parkplatz und vor verschlossenen Türen.
Wir tuns im Restaurant und am Büfett mit leerem Magen,
Frauen tuns vor Klos Männer tuns während Frauen sich fertig machen.
Wir tuns bei Regen und bei Sonnenschein,
wir tuns im Kindergarten und im Seniorenheim.
Wir tuns vor Mikrowellen, Achterbahnen und vorm Weihnachtsbaum,
unter Vordächern vor Fachgeschäften und Bettdecken voll weicher Daun.
Wir tuns vor Fensterscheiben und hinter der Tür,
und beim Arzt gibt es sogar ein eigenes Zimmer dafür.
Jo wir warten.
Ständig irgendwo und verschwenden soviel Zeit.
Wir warten.
Fragen uns wann ist es endlich soweit.
Und wir warten.
Es macht uns mürbe macht uns schläfrig.
Wir warten.
Und ab und zu warten wir sogar mal vergeblich.
Darauf dass das Telefon klingelt und die Pickel verheilen,
auf die große Liebe fürs Leben dann sind wir nicht mehr allein.
Aufn frisches Bier den Kellner mit Salatteller und Rostbraten,
auf Bandkollegen, Lieblingslieder auf Briefe und auf Postkarten.
Auf besseren Zeiten große Chancen und den Pausengong,
und auf den Feierabend das wir endlich nach Hause kommen.
Auf ein neues Mikrofon und auf ne größere Festplatte,
auf ein bisschen Konkurrenz und auf ne höhere Meßlatte.
Auf Rapper die noch was anderes tun als Rasen dreschen,
auf Leute die in München zuverlässig Gras verchecken.
Auf das was uns zusteht und ne Antwort die auch logisch klingt,
auf Handwerker und Lieferanten und darauf das die Show beginnt.
Auf meinen nächsten Freestylepart und ne geile Idee,
darauf der Rausch nachlässt und ein freies CC.
Auf Simpsons auf Futurama und auf Southpark,
im Studio halb verhungert darauf das der Bäcker endlich aufmacht.
Auf die nächste Ausfahrt und darauf das wir endlich da sind,
darauf das ihr alle sagt der Topf ist echt der Wahnsinn.
Auf die nächste Kontrolle und endlich auf nette Cops,
auf besseres Wetter und auf Frauen in sexy Tops.
Auf ne hohe Chartplatzierung und nen dicken Vorschuss,
und auf dich erst, sing den Chorus.
Denn wir warten.
Immerzu auf irgendwas auf irgendwen.
Wir warten.
Und der Zeiger der Uhr scheint sich nicht weiter zu drehen.
Denn wir warten.
Viel zu oft, viel zu lang.
Wir warten.
Darauf das das Warten irgendwann ein Ende hat.
W-A-R-T-E-N, W-A-R-T-E-N, W-A-R-T-E-N…