Gute Nacht
Ich stelle hier einfach mal die Frage in den Raum, wieso ich Anglisktik studiere oder zumindest noch glaube es zu studieren.
Mittwoch ist mein anstrengendster Uni-Tag, vier Blöcke am Stück, keine Zeit für Mittagspause. Drei der vier Blöcke verbringe ich in Übungen und Seminaren der Anglistik und in keinem einzigen fühle ich mich gut aufgehoben. Entweder muss ich in leere Gesichter blicken, die sich in ein Literaturseminar setzen, weil der Dozent ja so kulant im Korrigieren von Hausarbeiten ist und man sich sowieso nur reinsetzen muss ohne sich zu beteiligen, in den beiden Übungen zur Phonetik, die ich danach absolviere, muss ich immer wieder feststellen, dass es noch zu viele Anglisten in den höheren Semestern gibt, die noch immer keinerlei Sprachgefühl entwickelt haben, auch wenn sie jedem zehn Mal erzählen, sie seien für ein Jahr in den USA gewesen.
Das "Unterste-Schublade-Niveau" erschreckt mich immer mehr, je länger das Semester andauert. Ich habe das Gefühl meine Zeit zu vergeuden, sinnlos in den Übungen zu sitzen. Vor allem aber finde ich es erschreckend, wie viele Studenten in der Anglistik, trotz ihres mangelnden Talents für die rudimentärsten Teile der Sprache, vom niedrigen Anspruch profitieren und nicht gefordert, sondern in ihrer fachlichen Ignoranz noch gefördert werden.
Die Situation ist für mich inzwischen so nervig geworden, dass ich ernsthaft überlege, Anglistik zu meinem Nebenfach zu machen und mir noch ein zweites Nebenfach dazuzunehmen.
Mal im Ernst: wieso kann ein Fachbereich wie Politikwissenschaften sich einen einigermaßen hohen Anspruch erlauben, den die Studis auch gemeinhin erfüllen, während den Anglisten, die noch im dritten und vierten Semester ein Third-Person-s an Verbformen im Simple Past hängen und jedes zweite Wort nicht richtig aussprechen können, ihre Uniabschlüsse in den A.... geschoben werden und die Blumen dazu gleich hinterher? Ich für meinen Teil verstehe es nicht wirklich.
Es mag hochnäsig klingen, ich bin lange nicht die Königin der Anglistik, vielmehr gibt es tatsächlich einige Mitstudenten, die meine Ansicht teilen, wenn auch nur teilweise oder nicht in dem selben harschen Ausmaß. Ich habe selbst noch viel zu lernen, habe aber Anglistik aus Sprachinteresse und einer schon vorhandenen Fähigkeit es auch sprechen zu können, gewählt, in der Hoffnung, dort mit Gleichgesinnten zu sitzen und weiterzukommen, nicht stehen zu bleiben.
In diesem Sinne, gute Nacht!
Meine nächsten Einträge werden hoffentlich etwas positiver sein :D
Mittwoch ist mein anstrengendster Uni-Tag, vier Blöcke am Stück, keine Zeit für Mittagspause. Drei der vier Blöcke verbringe ich in Übungen und Seminaren der Anglistik und in keinem einzigen fühle ich mich gut aufgehoben. Entweder muss ich in leere Gesichter blicken, die sich in ein Literaturseminar setzen, weil der Dozent ja so kulant im Korrigieren von Hausarbeiten ist und man sich sowieso nur reinsetzen muss ohne sich zu beteiligen, in den beiden Übungen zur Phonetik, die ich danach absolviere, muss ich immer wieder feststellen, dass es noch zu viele Anglisten in den höheren Semestern gibt, die noch immer keinerlei Sprachgefühl entwickelt haben, auch wenn sie jedem zehn Mal erzählen, sie seien für ein Jahr in den USA gewesen.
Das "Unterste-Schublade-Niveau" erschreckt mich immer mehr, je länger das Semester andauert. Ich habe das Gefühl meine Zeit zu vergeuden, sinnlos in den Übungen zu sitzen. Vor allem aber finde ich es erschreckend, wie viele Studenten in der Anglistik, trotz ihres mangelnden Talents für die rudimentärsten Teile der Sprache, vom niedrigen Anspruch profitieren und nicht gefordert, sondern in ihrer fachlichen Ignoranz noch gefördert werden.
Die Situation ist für mich inzwischen so nervig geworden, dass ich ernsthaft überlege, Anglistik zu meinem Nebenfach zu machen und mir noch ein zweites Nebenfach dazuzunehmen.
Mal im Ernst: wieso kann ein Fachbereich wie Politikwissenschaften sich einen einigermaßen hohen Anspruch erlauben, den die Studis auch gemeinhin erfüllen, während den Anglisten, die noch im dritten und vierten Semester ein Third-Person-s an Verbformen im Simple Past hängen und jedes zweite Wort nicht richtig aussprechen können, ihre Uniabschlüsse in den A.... geschoben werden und die Blumen dazu gleich hinterher? Ich für meinen Teil verstehe es nicht wirklich.
Es mag hochnäsig klingen, ich bin lange nicht die Königin der Anglistik, vielmehr gibt es tatsächlich einige Mitstudenten, die meine Ansicht teilen, wenn auch nur teilweise oder nicht in dem selben harschen Ausmaß. Ich habe selbst noch viel zu lernen, habe aber Anglistik aus Sprachinteresse und einer schon vorhandenen Fähigkeit es auch sprechen zu können, gewählt, in der Hoffnung, dort mit Gleichgesinnten zu sitzen und weiterzukommen, nicht stehen zu bleiben.
In diesem Sinne, gute Nacht!
Meine nächsten Einträge werden hoffentlich etwas positiver sein :D
Solskin - 10. Jan, 23:57
Solskin - 11. Jan, 20:47
Motzblog
Motzblog hin oder her, ich weiß, dass du Motzen als eine Art Krankheit betrachtest, so sehe ich das nunmal nicht.
EIn Blog ist für mich immer noch etwas, wo man sich austoben kann und darf, wie man will (also in moralisch korrekten Grenzen). Ich will keine Haare spalten jetzt, aber ich motze über die Anglistik, weil ich es nötig finde, ich werde auch nicht nur motzen, aber du weißt: Mittwoch ist der Anglisten-Hasstag. Nun ist aber alles darüber ausgemeckert und gut.
EIn Blog ist für mich immer noch etwas, wo man sich austoben kann und darf, wie man will (also in moralisch korrekten Grenzen). Ich will keine Haare spalten jetzt, aber ich motze über die Anglistik, weil ich es nötig finde, ich werde auch nicht nur motzen, aber du weißt: Mittwoch ist der Anglisten-Hasstag. Nun ist aber alles darüber ausgemeckert und gut.
Miss Whatever - 11. Jan, 22:38
Ich motze mit. Weil ich deine Ansichten über unser Anglistik-Studium absolut teile. Aber ich bin überzeugt, dass sich das mit der Zeit geben wird. Ich klammere mich an den Strohhalm, dass spätestens im Hauptstudium die Spreu vom Weizen getrennt wird. Das Fach würde es sich allerdings enorm erleichtern, würde es dieses Aussortieren schon früher vornehmen - ähnlich wie die Politikwissenschaft. Das ist zwar hart - aber gerecht.
Letzte Sätze